Sommerseminar 2016


Reh- und Rotwild  - ungefüttert?

Fütterung ist in der landwirtschaftlichen Viehhaltung unerlässlich. Das steht außer Zweifel.
Aber ist es sinnvoll, Rotwild wie Vieh bis zu einem halben Jahr in sog. „Wintergattern“ eingesperrt zu halten, um sie anschließend in die „freie“ Wildbahn zu entlassen und dort zu bejagen? Und sind diese „Wintergatter“ in unserer Kulturlandschaft nicht eine höchst fragwürdige Krücke? Immerhin schrecken manche nicht davor zurück, bei der  Auflösung eines  solchen Wintergatters den Landwirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags zu beschäftigen, der sich aber einstimmig (!) für die geplante Auflösung aussprach. Und wird trotz des in Bayern eindeutigen Fütterungsverbotes für Schalenwild, außer in „Notzeiten“, in weiten Teilen Bayerns nicht kräftig gefüttert?
Das ist die Situation in Bayern und dies, obwohl schon der Nobelpreisträger Konrad Lorenz bei  derartigen Fütterungsaktionen von der „Verhausschweinung“ von Wildtieren sprach. Ist „Wild“ dann noch „wild“? Und muss das Wild in unserer Kulturlandschaft überhaupt gefüttert werden?

Programm
10:00 Uhr Begrüßung und Einführung
Dr. Wolfgang Kornder (1. Vorsitzender ÖJV Bayern)

  • Die Auflösung aller Rotwildfütterungen in einem großen Kärntner Forstrevier (DI Martin Straubinger, Leiter der Gräfl. Foskari Widmann Rezzonico'schen Forstdirektion Paternion, Kärnten)
  • Wildbiologische Erkenntnisse bei der Auflösung der Rotwildfütterungen in einem großen Kärntner Privatrevier (DI Horst Leitne, Wildbiologe)
  • Die Situation Wald/Wild und die Fütterung von Rotwild in Vorarlberg (Walter Amann, Waldverein Vorarlberg)
  •  Die Rechtsgrundlage für die Fütterung von Reh- und Rotwild in Bayern (Alfons Leitenbacher, Leiter des Amtes für Land- und Forstwirtschaft Traunstein)
  • Die Fütterung von Reh- und Rotwild aus wildbiologischer Sicht
    (Ulrich Wotschikowsky (Wildbiologe)
  • Zusammenfassung und Abschluss des Seminars
    (Dr. Wolfgang Kornder)


Das Seminar mit Referenten aus Deutschland und Österreich beleuchtete erfreulich erfrischend eine alte Thematik. Während  Walter Amann aus Vorarlberg von dem mühsamen Kampf um weniger Fütterung und weniger Rotwild kundig und bestens untermauert berichtete, kamen aus Kärnten ganz neue, hoffnungsvolle Nachrichten, denn dort wurden die Rotwildfütterungen in einem großen Privatbetrieb einfach eingestellt, und siehe, der große Gau blieb bislang aus! Ulrich Wotschikowsky beschränkte sich auf das Rotwild im Alpenraum, warf dort Fragen auf und formulierte wichtige Grundsätze. Wer dachte, zur Rechtsgrundlage der Schalenwildfütterung in Bayern sei schon alles bekannt, dem sei die Zusammenstellung von Alfons Leitenbacher empfohlen, die manche liebgewordene Ansicht in einen größeren Zusammenhang und damit in ein  kritisches Licht rückte.

Dr. Wolfgang Kornder
(Vorsitzender) 

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Umstellung der Schalenwildbewirtschaftung in einem Kärntner Forstbetrieb
DI Martin Straubinger (Leiter der Gräfl.Toskari Widmann Rezzonico'schen Forstdirektion Paternion, Kärnten)
Umstellung der Schalenwildbewirtschaftun
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Die Rechtsgrundlage für die Fütterung von Reh- und Rotwild in Bayern
Alfons Leitenbacher (Leiter des Amtes für Land- und Forstwirtschaft Traunstein)
Leitenbacher - Reh- und Rotwild - ungefü
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Die Winterfütterung von Reh- und Rotwild aus wildbiologischer Sicht
Ulrich Wotschikowsky
Fütterung ÖJV - Wotschikowsky - Endfassu
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Die Situation von Wald und Wild und die Fütterung von (Rot)wild in Vorarlberg
Walter Amann (Waldverein Vorarlberg)
Die Situation von Wald und Wild sowie FF
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Rotwildprojekt Foscari - Die Auflassung von Rotwildfütterungen. Erste Ergebnisse und Konsequenzen
Horst Leitner, Daniel Leissing, Johannes Signer
Rotwild Foscari 20160726 - Leitner.pdf
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