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31. März 2021

Eine wilde Geschichte … - Jäger mit „Ladehemmung“ (Focus 11/2021 S. 40ff)

Im Focus-Artikel 11/2021 wird über die Exkursion von zwei Jägern und einer Tierschützerin berichtet. Es soll dabei gezeigt werden, dass der Wald ohne das Töten von Tieren wachsen kann.

 

Dazu seien zwei kurze Anmerkungen erlaubt:

 

Zu Beginn des Rundgangs springen  Rehe ab. Der zuständige Jäger fühlt sich voll bestätigt, wie zu lesen ist: „Ein triumphierendes Lächeln huscht über sein wettergegerbtes Gesicht. „Kein Verbiss!“ Genau das wollte Hubert Billiani präsentieren, die Rehe haben die Tannen nicht angeknabbert.“ – Das stimmt leider nicht, denn auf diesem Bild unten links sind eindeutig verbissene Seitentriebe zu sehen, im Bild links oben, etwas unscharf,  mit großer Wahrscheinlichkeit ebenso. „Kein Verbiss“ als Bildunterschrift ist damit eindeutig falsch. - Dass der Leittrieb keinen Verbiss zeigt, ist ungewöhnlich und wirft Fragen auf.

 

Das zugrunde liegende Jagd-Programm wird ungeschminkt genannt. Der zweite Jäger „erklärt, dass man passionierter Jäger sein kann und es dennoch ablehnt, Tiere zu schießen, damit der Wald ungestört wächst.“ – Man fragt sich, mit welcher Begründung dann überhaupt Tiere geschossen werden? Was ist dann der „vernünftige Grund“ zum Töten von Wirbeltieren nach dem Tierschutzgesetz?

Dr. Wolfgang Kornder
(1. Vorsitzender des ÖJV Bayern)