Waldjäger-Fortbildung: Erfolgreich Pirschen

Am 6. Mai 2023 startete in Zailach bei Lehrberg, Lkr. Ansbach (Mittelfranken), erstmals die Fortbildung zum Thema „Pirschen“. Fünf Teilnehmer waren zugelassen, die Warteliste war lang. 

 

Als Referent konnten wir für dieses Seminar Peter Ottenheim gewinnen. Er ist Niederländer, jagt aber seit Jahrzehnten auch in Deutschland, vor allem in Bayern, und kennt damit relativ unterschiedliche Jagdsysteme. Peter Ottenheim ist Hundeführer und Schießlehrer und hat einen breiten jagdlichen Erfahrungshorizont. Seine Hauptjagdart ist das Pirschen. 

(Bild: Dr. W. Kornder) Peter Ottenheim (ganz links) und die Teilnehmer beim Start zum Praxisteil
(Bild: Dr. W. Kornder) Peter Ottenheim (ganz links) und die Teilnehmer beim Start zum Praxisteil

Das Seminar gliederte sich in einen Theorie- und einen Praxisteil. 

 

Wir trafen uns um 10.00 Uhr in Häslabronn. Für Getränke, Kaffee und Gebäck und eine kleine Mittagsverpflegung war gesorgt. Der Theorieteil konnte sozusagen mit Verpflegung beginnen. Peter ging dabei an der nachfolgenden Gliederung entlang: 

 

1. Vorstellung / Einführung

2. Erkunden des Revieres

3. Ausrüstung

4. Tarnung

5. Wind und Wetter

6. Mobil jagen (Pirschen)

7. In der Praxis

 

Bis kurz vor 12.00 Uhr kamen dabei alle möglichen Einzelpunkte zur Sprache. Jeder konnte sich dabei einbringen, nachfragen, eigene Erfahrungen zur Diskussion stellen, Bedenken anmelden. 

 

Nach dem kleinen Mittagsimbiss ging es dann ins Revier, ein relativ schmaler Südhang. Dabei erklärte Peter immer wieder sein Vorgehen: In aller Ruhe mitten durch den Bestand gehen. Auch wenn Waldwege oder Rückegassen eine Hilfe sein können, geht er unabhängig davon mitten durch den Bestand. Werden Rehe sichtbar, die nicht sauber angesprochen werden können, versucht er diesen nachzugehen, sie z.B. zu umkreisen und von der anderen Seite anzupirschen, denn oft gehen die Rehe nicht sehr weit, - eine Erfahrung, die erfahrene Jäger ja kennen. Dass ein solches Vorgehen vor allem in einem sehr steilen Gelände wie in diesem Südhang körperlich anstrengend sein kann und eine gute Kondition erfordert, mussten die Teilnehmer hautnah erleben. 

 

Es wurden mehrere Rehe gesehen, aber keines erlegt, was ja auch nicht unbedingt Ziel des Seminars war. Gute drei Stunden ging es so durch „dick und dünn“, dann konnte Peter den Praxisteil mit den zwar müden, aber ansonsten sehr zufriedenen Teilnehmern abschließen. 

 

Da wir sehr gute Rückmeldungen bekamen, werden wir das Pirsch-Seminar weiter anbieten. 

 

Peter Ottenheim / Dr. Wolfgang Kornder