Wald-vor-Wild Preis 2013


Verleihung des
„Wald-vor-Wild Preises“
des Ökologischen Jagdvereines Bayern e.V.
an die Stadt Bamberg
am 28. Juni 2013

Der Wald-vor-Wild Preis

Der Ökologische Jagdverein (ÖJV) verleiht seit 2010 nun schon zum dritten Male den „Wald-vor-Wild Preis“.
Der Name des Preises lehnt sich direkt an die Formulierung im Bayerischen Waldgesetz an, die sich der Sache nach auch in Art. 1 des Bayerischen Jagdgesetztes findet.

Aufgrund der aktuellen Umweltprobleme, allen voran des Klimawandels und der damit einhergehenden massenweisen Vermehrung des Borkenkäfers und anderer Symptome, steigt die Bedeutung des Schutzes der Wälder. Deshalb muss der Waldbau grundsätzlich und der Umbau der Wälder durch die Jagd unterstützt werden. Das Wachstum der Wälder aber wird maßgeblich durch das Schalenwild beeinflusst, da Hirsche, Rehe, Gämsen, Damwild und andere Schalenwildarten mit zunehmender Wilddichte durch Verbiss, Schälen und Fegen ihren Lebensraum schädigen oder zerstören.

Die Folgen zu hoher Schalenwildbestände sind entmischte Wälder mit Tendenzen zu Monokulturen, geringere Diversität und dadurch geringerer Stabilität; damit verbunden sind zudem höhere ökonomische Kosten durch künstliche Pflanzung, kostenintensive Zäunungen oder andere Schutzmaßnahmen. Aus diesem Grunde hat der Bayerische Gesetzgeber den Grundsatz „Wald vor Wild“ in das Wald- und Jagdgesetzt aufgenommen.

Daraus ergibt sich die Forderung, Schalenwild so zu bejagen, dass sich die Wälder ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen verjüngen können. Der Schwerpunkt ökologischer Jagd liegt damit im Aufbau naturgemäßer, gemischter Wälder, in denen Nutz- und Schutzfunktionen Hand in Hand gehen.

Die Stadt Bamberg hat dies auf ihren Waldflächen über Jahrzehnte hin vorbildlich erfüllt. Aus diesem Grunde wurde der Stadt Bamberg am 28. Juni 2013 vom ÖJV Bayern der "Wald-vor-Wild Preis 2013" verliehen.

Die Festveranstaltung in Bamberg

Treffpunkt war die Forstdienstelle Weipelsdorf, zu der der größere Teil der TeilnehmerInnen aufgrund der begrenzten Parkmöglichkeiten mit zwei Bussen gebracht wurden. Dort gab es zur Einstimmung und Stärkung für die Exkursion Kaffee und Kuchen. Die Exkursion selbst erfolgte aufgrund der großen Teilnehmerzahl mit zwei Gruppen im Revier Weipelsdorf, die von Klaus Schulz, dem Leiter der Forstverwaltung, und Dieter Bierlein, seinem Stellvertreter, geführt wurden.

Sehr erfreulich war, dass auch der komplette Stadtrat aus Bamberg an diesem Waldbegang, wie auch am anschließenden Festakt teilnahm. Die zahlreichen TeilnehmerInnen, unter ihnen renommierte Forstfachleute, waren sich in der sehr positiven Beurteilung der gezeigten Waldbilder mit üppiger Naturverjüngung von Eiche und Tanne einig.

Die anschließende Feierstunde im Refektorium des Bürgerspitals, die von Dr. Hubertus Habel moderiert wurde, eröffnete Dr. Wolfgang Kornder, der Vorsitzende des ÖJV Bayern. Anschließend sprach Oberbürgermeister  Andreas Starke zur Festversammlung, wobei er sich auf den historischen Ort des Refektoriums bezog, um von dort aus seinem Dank für die Ehrung an die Stadt Bamberg Ausdruck zu verleihen.

Drei Grußworte, einmal von Meinhard Süß, dem Vertreter der ANW, Gunther Hahner, dem Vorsitzenden des Bundes Deutscher Forstleute, und Dr. Gerhard Gaudlitz, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Forstausschusses des Bayerischen Städtetages folgten. Meinhard Süß sprach stellvertretend für Prof. Manfred Schölch, der später noch zur Festversammlung dazukam.

Baron Maximilian von Truchsess hielt die Festrede in der ihm eigenen, fesselnden Art. Er stellte den total kontrovers diskutierten Themenbereich „Das Knabbern an den Rechten der privaten Waldeigentümer“ aus seiner Sicht dar und sprach sich auf dem Hintergrund der geforderten Flächenstill-legungen gegen jeglichen weiteren Beschränkungen des privaten Waldbesitzes aus. Dabei streifte er auch ethische Grundeinstellungen und brachte das gewagte Unternehmen, in dem die Jagd zugegebenermaßen etwas zu kurz kam, mit einer Geschichte aus der jüdischen Weisheit zu einem versöhnlichen Abschluss.

Die anschließende Verleihung der Urkunde und des zugehörigen Holz-Puzzles an OB Andreas Starke, Klaus Schulz und Dieter Bierlein bildeten den Höhepunkt der Feier. (S. Bild)

Die musikalische Umrahmung des Festaktes erfolgte mit passenden Musikstücken und einem versierten Vortrag durch das Hornquartett der Bamberger Musikschule.
Mit dem Buffet klang die sehr gelungene Feier aus. Die annähernd 90  Teilnehmerinnen gingen damit nicht nur in der Sache sondern auch leiblich gestärkt zufrieden nach Hause.  

Gez.
Dr. Wolfgang Kornder
1. Vorsitzender des Ökologischen Jagdvereines Bayern e.V.

Teilnehmer: v. li: Dr. Wolfgang Kornder (ÖJV Vorsitzender), Klaus Schulz (Forstamtsleiter), Dieter Bierlein (Revierleiter), Andreas Starke (Oberbürgermeister)
Teilnehmer: v. li: Dr. Wolfgang Kornder (ÖJV Vorsitzender), Klaus Schulz (Forstamtsleiter), Dieter Bierlein (Revierleiter), Andreas Starke (Oberbürgermeister) (Foto: Frau Meister)
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Wald-vor-Wild Preis 2013 - Stadt Bamberg
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Auszeichnung für Forstbetriebe
Presseartikel vom 01.07.2013
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