Der ÖJV im Katastrophengebiet

6. FrankenWALDtag in Schwarzenbach am Wald, Oberfranken

Weit über 10.000 Besucher kamen bei optimalem Wetter zum 6. FrankenWALDtag in Schwarzenbach am Wald. Fast 100 Aussteller präsentierten sich und boten ein reichhaltiges Informations- und Mitmachangebot – darunter auch der ÖJV Bayern, der sich sowohl am Waldparcours, mit der Laserschießanlage und einem Info-Stand beteiligte. 

Die Probleme des Waldes im Frankenwald sind bedrückend: Riesige Flächen sind bereits kahl und ein Ende der Katastrophe ist nicht absehbar.

Die waldbaulichen und jagdlichen Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden, rächen sich. Eine riesige Herausforderung wird nun die Wiederbewaldung der Kahlflächen darstellen. Eine beherzte und effektive Jagd wird dabei entscheidend für eine möglichst hohe Artenvielfalt und damit auch die Klimastabilität des neuen Waldes sein. Der ÖJV Bayern war also mit seinen grundsätzlichen Forderungen genau am richtigen Ort.

Häufig wurde dann auch in den Gesprächen mit den Waldbesitzern eine starke Frustration laut. Die schwer beeinflussbare Intensität der Bejagung ihrer Wälder, mangelndes Wissen innerhalb der Jagdgenossenschaften über die Verbissproblematik, Zweifel an der tatsächlichen Abschusserfüllung, der Ärger über stark überhöhte Wildbestände, die sich in hohen Verbissschäden zeigen - all das bekam unser ÖJV-Team am Stand den ganzen Tag lang von vielen Betroffenen zu hören. Dabei wurde immer wieder auch der Ruf nach dem Gesetzgeber laut, der die Möglichkeiten für eine effektive Jagdausübung und die Einflussmöglichkeiten unzufriedener Waldbesitzer stärken solle.

(Bilder: Heike Grumann und Berthold Schultheiß)

 Viel Interesse erweckte auch die Vorführung des Klettersitzes auf dem Waldparcours. Sowohl Waldbesitzer als auch Jäger verfolgten interessiert die variable und unkomplizierte Handhabung dieser recht neuen Option zu jagen. Auch wenn die Einsatzmöglichkeiten auf baumlosen Kahlflächen begrenzt sind, gibt es für die Jagd mit dem Klettersitz auch im Frankenwald noch viele Gelegenheiten.

Als Selbstläufer entpuppte sich die Laserschießanlage des ÖJV Bayern, die komfortabel in der Garage der örtlichen Pistenraupe untergebracht war. Jung und Alt standen Schlange, um gefahrlos und ohne Druck den jagdlichen Umgang mit einer Waffe ausprobieren zu können. Vielleicht gab das ja dem einen oder anderen den Anstoß, den Jagdschein zu machen und dann hoffentlich die ökologische Jagd zu unterstützen. Der Wald schreit jedenfalls danach - besonders laut im Frankenwald!

Heike Grumann