Gemeinsame Wahlprüfsteine von ANW und ÖJV für die Landtagswahl in Bayern 2023


Update: Antworten


Bei der Erstellung der Wahlprüfsteine sind wir von einer unbegrenzten Fragenanzahl ausgegangen und haben zusammen mit dem BN, der ANW und dem ÖJV einen Fragenkatalog mit 12 Fragen erstellt und versandt. Die FW haben darauf geantwortet (gekennzeichnet mit „12“).

 

Dann kam die unter den Parteien getroffene Einschränkung, dass pro Verband nur einmalig 8 Fragen (gekennzeichnet mit „8“) zugelassen sind. Da der BN natürlich einmalige 8 Fragen nicht auf die Jagd und den Wald verwenden kann, hat er eigene Wahlprüfsteine erstellt. Er trägt aber die Wahlprüfsteine von ANW und ÖJV ungeachtet dessen mit.

 

Dr. Wolfgang Kornder 

 (1. Vorsitzender ÖJV Bayern)

 


Gemeinsame Wahlprüfsteine von ANW und ÖJV Bayern

 

1) Notwendige Waldverjüngung ermöglichen

Setzt sich Ihre Partei dafür ein, dass die Waldverjüngung aus Naturverjüngung, Pflanzung und Saat in allen Wäldern im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen aufwachsen können muss (Waldverjüngungsziel nach Art. 1 Abs. 2 Nr. 3 BayJG und Grundsatz „Wald vor Wild“ nach Art. 1 Abs. 2 Nr. 2 BayWaldG 2005)?

 

2) Jagdzeit verkürzen und synchronisieren

Setzt sich Ihre Partei dafür ein, die Jagdzeiten für Reh- und Rotwild vollständig zu synchronisieren und insgesamt zu verkürzen (Vorverlegung in den April, Jagdpause in Sommer und Verlängerung bis Ende Januar)? Damit sollen die Jagdzeiten an die geänderten Klimabedingungen angepasst werden.

 

3) Verwendung von Nachtzieltechnik wie in Baden-Württemberg

Unterstützt Ihre Partei, dass unter Einhaltung des gesetzlichen Nachtzeit-Jagdverbotes die Jagd auf Reh-, Rot-, Dam- und Sikawild mit Nachtzieltechnik ab 1,5 Stunden vor Sonnenaufgang bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang erlaubt wird, wie es in Baden-Württemberg auch für Rehwild zugelassen ist.

 

4) Rotwildabschuss in Vorgattern von Wintergattern

Unterstützt Ihre Partei angesichts regional stark steigender Rotwildbestände den Abschuss von Rotwild im Wintergatter im Gebirge und Mittelgebirge, wie er im Nationalpark Bayerischer Wald in einem Vorgatter seit vielen Jahren erfolgreich und tierschutzgerecht praktiziert wird?

 

5) Regelung zu überjagenden Hunden bei Bewegungsjagden

Unterstützt Ihre Parteien die Kompromissregelung, wie in Baden-Württemberg, nach der das sogenannte „Überjagen“ von Hunden in den angrenzenden Jagdrevieren bei bis zu drei auf derselben Fläche durchgeführten Bewegungsjagden im Jagdjahr zu dulden ist? Ankündigung spätestens 48 Stunden vor Beginn.

 

6) Großräumige, revierübergreifende Drückjagden ohne Treiberbegrenzung

Unterstützt Ihre Partei, dass die bisherige Begrenzung der Treiberzahl auf 4 abgeschafft wird, um großräumige, revierübergreifende Drückjagden zu ermöglichen, bei denen gleichzeitig auf Schwarzwild und andere Schalenwildarten gejagt wird?

 

7) Trophäenschau

Setzt sich Ihre Partei dafür ein, dass im Gleichklang zu vielen anderen Bundesländern die Präsentation von Trophäen im Wesentlichen männlicher Tiere („Hegeschau“) in eine freiwillige Veranstaltung der Jagenden überführt wird (Bürokratieabbau)?

 

8) Vertretung der Jäger

Unterstützt Ihre Partei, dass nicht nur der „Bayerische Jagdverband“ als einzige Vertretung der Jagenden anerkannt wird? (§51 BayJagdG) Eine pluralistische Gesellschaft lebt schließlich von der Meinungsvielfalt.