Sehr positiver Erfahrungsbericht nach zwei Jahren bleifreier Munition

Peter Grumann


Schlüsselerlebnis:
Bei einer Stöberjagd konnte ich eine stärkere Sau erlegen. Da - trotz guten Treffers - das Stück nach dem ersten Schuss wieder auf die Läufe kam, musste ich nochmals schießen.
Beim Aufbrechen wurden als Geschossreste nur zwei leere Geschossmäntel gefunden, die Bleikerne waren offensichtlich "aufgelöst". Ausschüsse waren nicht vorhanden. Geschossen wurde mit einem Nosler 16,2 g TMR, Kaliber .338 WinMag. Überschlägig geschätzt waren also ca. 20 g Blei in unterschiedlicher Fraktion im Wildkörper.

 

Lösungsweg:
Nach längerem Suchen und Internetrecherche stieß ich auf die Seiten des kleinen Munitionsentwicklers und –herstellers Lutz Möller. Nachdem ich mich durch das sehr umfangreiche Forum gelesen hatte, waren meine bisherigen Meinungen zu Geschossen und deren Wirkungsweise auf den Kopf gestellt. U.a. die Gleichung "langsameres und schweres Geschoss ist gleich unempfindlich und richtungsstabil" wurde widerlegt. Für die Waldjagd ein wichtiger Aspekt!
Lutz Möller-Geschosse sind aus Messing, haben Führbänder (Verringerung der Reibung) eine verdeckte Hohlspitze und sind sehr schnell. Sie geben ein
definierte Menge Splitter ab und haben einen schulterstabilen Restbolzen für sicheren Ausschuss.

Als Wiederlader laboriere ich meine Munition selbst. Für die verfügbaren Geschosse gibt Möller gerechnete Ladedaten an. Zehn Probeladungen ließ ich beim Beschussamt prüfen. Die von Möller angegebenen Daten wurden bestätigt. Damit machte ich mich ans Laden der Munition mit einem 10 g MJG (Messing- Jagd-Geschoss).
Möller weist nachdrücklich darauf hin, dass der Lauf vor dem Umschießen auf seine bleifreien Geschosse sorgfältig vom Tombak befreit werden muss, nur dann schießen sie genau. Das habe ich befolgt und war von der Präzision begeistert. Hier ein Schussbild vom Anschießen auf 100m mit 4cm Hochschuss.

Auch auf der Jagd konnte mich das Möller MJG überzeugen – Reh und Sau liegen zu 95% am Anschuss (bisher nur eine Flucht von ca. 40 m), auch bei schlechten Trefferlagen.

(Im Hintergrund der Drückjagdbock)
(Im Hintergrund der Drückjagdbock)

Ebenso überzeugte mich die Richtungsstabilität. Bei einer Drückjagd wurde nach ca. 30 m eine Fichte gestreift (siehe Foto), das 5 m dahinter stehende Reh wurde trotzdem auf das Ziel (Haupt) getroffen. Zwei Splitter trafen den Träger - das Stück lag im Feuer.

 

 


Fazit:
Bisher hat mich also das bleifreie Möller MJG in allen Belangen überzeugt. Eine vergleichbare Leistung wurde in all den vielen Jahren meiner Wiederladetätigkeit von keinem bleihaltigen Geschoss erreicht.