Spannend, bis zum Schluss

(Bild: ÖJV Bayern) Die zehn geprüften Hundegespanne nach einem langen Prüfungstag.
(Bild: ÖJV Bayern) Die zehn geprüften Hundegespanne nach einem langen Prüfungstag.

Knapp 50 Hunde hat die Kreisgruppe Altötting-Mühldorf des Ökologischen Jagdverbandes Bayern e. V. (ÖJV) bisher geprüft. Gut 40 Hunde davon konnten die Prüfung zur Brauchbarkeit Nachsuche bestehen. Bei der zweiten Prüfung im Jahr 2023 konnte wieder neun von zehn geprüften Hunden die Brauchbarkeit bestätigt werden. Dabei machten es einige Hunde noch spannend.

 

Eine gewisse Routine hat sich eingespielt. Die Fährten für zehn Hunde plus zwei Ersatzfährten mussten bereits am Vortag gelegt werden. Schon im Vorbereitungskurs wurde vermittelt, welche Fächer und Aufgaben die Hunde und ihre Herrchen zu bewerkstelligen haben. Dabei zeigten die Hunde bereits schon gute bis sehr gute Ergebnisse, am Ende zählt jedoch die Arbeit am Prüfungstag.

Als wären die Hunde mit der falschen Pfote aufgestanden, schien es, als wäre all das Gelernte vergessen gewesen. Natürlich erschwerten aber auch die für September noch hohen Temperaturen von über 25° die Arbeit der Vierbeiner. Daneben mussten die Hundegespanne mit zahlreichen Verleitfährten von vor ihnen aus der Dickung springenden Rehen zurechtkommen. Nichts desto trotz schafften neun der zehn Hunde die Fährtenarbeit.

 

Das nächste Modul, des Grundgehorsams bestanden alle zehn Hunde mit Bravour. Die vielen absolvierten Übungstage trugen also durchaus ihre Früchte.

 

Das letzte, aber nicht minder wichtige Modul, die Prüfung der Schussfestigkeit, wurde dagegen zum Drahtseilakt. Für die Praxis ist es unabdingbar, dass ein Jagdhund vor Schüssen keine Angst zeigt. Wie verhält sich der Hund nach dem Schuss? Die objektive Beurteilung dieser Frage machte sich das Prüferteam nicht leicht. Bei drei Hunden konnte die Schussfestigkeit beim ersten Durchgang nicht zweifelsfrei beurteilt werden, die Prüfung wäre damit nicht bestanden. Das Angebot eines neuerlichen Versuches, also eines zweiten Schusses, wurde von den drei Hundeführern angenommen. Unter den Augen der insgesamt sechs Prüfer zeigten die drei Hunde aber dann doch, dass sie für die Jagd absolut brauchbar sind. Die gründliche Beurteilung der Hunde zollte aber ihren Tribut, so war die Prüfung mit sieben Stunden der bisher längste Prüfungstag.

 

Vorsitzender und Prüfungsleiter Ulrich Haizinger beglückwünschte die bestandenen Hundegespanne und bedankte sich bei den beiden Revierleitern der bayerischen Staatsforsten Monika Löffelmann und Andreas Jakob für die Zurverfügungstellung ihrer Flächen. Markus Österreicher, der den diesjährigen Vorbereitungskurs geleitet hat, bedankte sich auch bei den Prüflingen für die Mitarbeit im Kurs. Dabei kamen die Prüflinge überwiegend aus Altötting und den Nachbarlandkreisen Rottal-Inn, Traunstein, Mühldorf, aber auch aus dem Berchtesgadener Land und dem Landkreis Ebersberg.

 

Für die nicht bestandenen Hunde bietet der ÖJV Bayern dieses Jahr einen separaten Nachprüfungstermin an. Ebenso ist für 2024 bereits der nächste Hundekurs geplant. Interessierte können sich jederzeit an Ulrich Haizinger wenden: ulrich.haizinger@oejv-bayern.de.