Hundeprüfung über Landesgrenzen hinweg gefragt

(Bild: ÖJV Bayern) Die fünf bestandenen und glücklichen Hundegespanne mit den Prüfern Markus Österreicher, Markus Schneider und Ulrich Haizinger (hintere Reihe, Mitte, v. l. n. r.)
(Bild: ÖJV Bayern) Die fünf bestandenen und glücklichen Hundegespanne mit den Prüfern Markus Österreicher, Markus Schneider und Ulrich Haizinger (hintere Reihe, Mitte, v. l. n. r.)

Seit nun vier Jahren bietet die Kreisgruppe Altötting-Mühldorf des Ökologischen Jagdvereines Bayern e. V. (ÖJV) sogenannte Brauchbarkeitsprüfungen für Jagdhunde an. Dennoch konnten bisher aufgrund der begrenzten Anzahl an Prüfungsplätzen nicht alle Interessenten zur Prüfung antreten. Ein Grund für den 1. Vorsitzenden der Kreisgruppe Uli Haizinger heuer im Frühjahr eine Zusatzprüfung anzubieten. So traten wieder fünf Hundegespanne zur Prüfung an. Die Hundeleute kamen aus Bayern, Baden-Württemberg und sogar aus dem benachbarten Salzburg.

 

Das große Interesse an der Prüfung sei vielschichtig, erklärt Haizinger. Ein besonderes Merkmal der ÖJV-Hundeprüfung ist, dass auch vom Jagdhundegebrauchsverband nicht anerkannte Hunderassen,  Jagdmischlingshunde und andere Jagdhunde ohne entsprechende Zuchtpapiere geprüft werden. Diese Hunde könnten anderswo keine Brauchbarkeitsprüfung ablegen. Dabei möchte Markus Schneider, Kassier der Kreisgruppe und Co-Prüfer gar nicht in die Debatte um das Zuchtwesen und Zuchtpapiere einsteigen, denn Hunde mit offiziellen Zuchtpapieren kämen genauso zur ÖJV-Prüfung: „Wichtig ist doch, dass der Hundeführer eine neutrale Rückmeldung bekommt, was sein Hund leistet und was nicht!“ bekräftigt Schneider und merkt an, dass die Hunde sonst eben ohne unabhängige Prüfung auf der Jagd verwendet würden. „Ob ein Hund nun brauchbar ist oder nicht, entscheidet sich doch an der Leistung des Hundes und nicht an den Zuchtpapieren“, kann auch der dritte Prüfer, Markus Österreicher, die Regelungen bei anderen Verbänden nicht nachvollziehen. Das Jagdgesetz fordere für die Jagdreviere einen brauchbaren Jagdhund. Wenn die Brauchbarkeit in einer unabhängigen Prüfung belegt wird, wird dies auch von den Versicherungsgesellschaften anerkannt. Der brauchbare Jagdhund ist damit nämlich in den meisten Jagdhaftpflichtversicherungen des Hundeführers automatisch mitversichert und der Hundehalter braucht keine separate Hundehaftpflicht mehr.

 

Ein Novum der Hundeprüfung war auch, dass die Teilnehmer keinen vorherigen Vorbereitungskurs besucht hätten, dieser ist nämlich erst angelaufen und die Prüfung des Kurses findet im Herbst statt. Aber so ganz ohne Vorbereitung geht es natürlich nicht. Auf einem Termin wurden die Prüfungsinhalte besprochen, sodass sich die Hundeprüfer eigenständig um die Ausbildung der Jagdhunde kümmern konnten. Eine  Generalprobe zeigt den Hundeführern, ob ihr Hund bereits bereit zur Prüfung ist. So haben dann auch alle fünf von fünf Hunden mit Bravour bestanden. Mit Rückblick auf die Ergebnisse der letzten Jahre keine Selbstverständlichkeit.

 

Das große Interesse führt Haizinger aber nicht nur auf die Vorteile der ÖJV-Prüfung, sondern auch auf die sich mittlerweile herumgesprochene Qualität der Hundearbeit der Kreisgruppe zurück. Werbung für die Alzgerner Hundeprüfungen braucht es keine mehr.