Frühlingsgewitter und Fährtenprüfung

Zur Brauchbarkeitsprüfung im Oberland

 

Am Samstag, den 6. Mai fand im Hofoldinger Forst bei München eine Prüfung zur „Brauchbarkeit-Nachsuche“ des ÖJV Bayern statt, übrigens zeitgleich und nicht weit entfernt vom Oberland-Klettersitzkurs. Sechs Gespanne waren angetreten, darunter drei Bayerische Gebirgsschweißhunde, ein BGS-DBr-Mix, ein Tiroler Bracken-Mix und als Exot ein Schweizer Laufhund vom Schlag Jura.

 

Dieses Jahr konnte leider kein Vorbereitungskurs abgehalten werden, und so waren die Hundeführer - nach einer Einführungsveranstaltung durch die späteren Prüfer Katharina Schreiber und Gerhard Waas von der Regionalgruppe Oberbayern-Oberland im März - auf sich allein gestellt, alle Prüfungsdisziplinen mit ihren Hunden zu üben und zu festigen. Diese sind laut der Prüfungsordnung Nachsuche des ÖJV Bayern: das Sozialverhalten der Hunde, die Leinenführigkeit im Stangenwald und das Hereinkommen auf Signal, ferner die Schussfestigkeit am Stand wie auch beim freien Stöbern und schließlich die 400 Meter lange Kunstfährte. Je nach Entscheidung der Hundeführer war diese Kunstspur tags zuvor entweder mit wenig Schweiß und Fährtenschuhen getreten oder nur mit Blutspritzern gelegt worden.

In der Nacht vor der Prüfung war bei München ein heftiges Gewitter niedergegangen, was manchen Hundeführer noch unruhiger schlafen ließ. Andere hatten weniger Sorge um die Qualität der Fährte als um ihren Stöberhund, der ja bei der „Schussfestigkeit beim Stöbern“ frei laufen sollte - und es gewohnt war, erst nach Stunden lustiger Jagd zum Chef zurückzukehren.

Ob es am Gewitter gelegen hatte oder an anderen Faktoren: leider schafften die nur auf Fährtenschuh geprüften Hunde ihre Fährtendisziplin nicht. Ein davon betroffenes Gespann mit einer erst sieben Monate alten Hündin trat von den Schussfestigkeits-Fächern zurück und der Führer ließ die junge Hündin die Flintenschüsse aus ein paar hundert Metern Entfernung erleben, was diese unbeeindruckt wegsteckte.

Der Führer des Schweizer Laufhunds, der sehr unsicher war, ob er seinen Hund nach dem „Schuss beim Stöbern“ wieder zu sich rufen können würde – und diesem vorsorglich schon mal ein Garmin umgehängt hatte – wurde von seinem dreijährigen Rüden sehr positiv überrascht, da dieser zwar eine Runde drehte, sich aber doch wieder hereinpfeifen ließ. 

(Bild: ÖJV Bayern Oberland) Prüfer, Gespanne, Anhang – leider gab es nur drei Urkunden.
(Bild: ÖJV Bayern Oberland) Prüfer, Gespanne, Anhang – leider gab es nur drei Urkunden.

Am Ende hatten drei von sechs Gespannen alle Disziplinen bestanden: ein Bayerischer Gebirgsschweißhund, der elfjährige Tiroler Bracken-Mix und der Jura-Laufhund. 

Herzlichen Glückwunsch an die erfolgreichen Gespanne und den anderen Teams viel Erfolg beim Wiederholungstermin! Und nicht zuletzt herzlichen Dank an die Genannten plus Prüfer Tilman Piepenbrink und Revierleiter Markus Noak.

 

ÖJV Oberland